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Karriere
Pressemitteilung vom 19. April 2021
Auszeichnung der Nordschleuse Bremerhaven als Historisches Wahrzeichen der
Ingenieurbaukunst
Ingenieurkammer Bremen organisiert Festakt für geladene Gäste
Wenn die Senatorin für Wissenschaft und Häfen Dr. Claudia Schilling am 26. April um 11 Uhr zur Tat
schreitet und die offizielle Auszeichnungstafel an der Nordschleuse in Bremerhaven enthüllt, wird
sie keine silberne Maurerkelle zur Hand haben. Anders war es vor rund 90 Jahren. Damals griff der
amtierende Bürgermeister Martin Donandt zur geschichtsträchtigen Kelle, die bereits 100 Jahre
zuvor bei der Grundsteinlegung der Schleuse zum alten Hafen benutzt wurde.
Heute wird sie im Bremer Focke-Museum sicher aufbewahrt – allerdings weiß auch die Senatorin
um die große Bedeutung der Anlage für die Häfen der Seestadt: „Es geht darum, die innovative und
nachhaltige Ingenieurleistung hinter dem Bauwerk zu würdigen. Historisch betrachtet steht der
Schleusenbau in einer langen Tradition wegweisender Entscheidungen, mit denen bis heute die
Wettbewerbsfähigkeit des Hafenstandorts Bremerhaven stetig verbessert wurden“, erläutert
Schilling. Eingeladen zum Festakt hat die Ingenieurkammer Bremen, deren Bundesverband die
Auszeichnung seit 2007 vergibt.
„Wir sind sehr stolz darauf, dass das Land Bremen ab heute kein weißer Fleck mehr auf der Karte
der Historischen Bauwerke der Ingenieurbaukunst ist. Mit der Nordschleuse und dem zugehörigen
Ensemble haben die verantwortlichen Ingenieure sowohl ein Stück Zukunft gestaltet als auch ein
Paradebeispiel für die Genialität vergangener Ingenieur-Generationen abgeliefert. Hinsichtlich
Funktion und Zuverlässigkeit sowie der Einhaltung von Kosten und Terminen war es ein
mustergültiges Vorhaben“, sagt der Präsident der Ingenieurkammer Bremen, der Beratende
Ingenieur Torsten Sasse. Was Sasse meint, wird deutlich, wenn der Blick auf die baulichen,
logistischen und technischen Herausforderungen des Großprojekts fällt.
Die Nordschleuse entstand von 1927 bis 1931 unter der Leitung des Bremer Wasserbaubeamten
Arnold Agatz (1891–1980). Damals wurde sie für die großen Schnelldampfer konzipiert. Zur Zeit
des Baues galt sie als eine der größten Schleusenanlagen der Welt. Schon die veranschlagten
Baukosten von 30 Millionen Reichsmark beeindrucken – heute müssten sie mit dem Faktor 3,6
multipliziert werden. Das Projekt umfasst 2,3 Kilometer Kajenmauern mit einer Höhe von 15 bis
19,5 Metern, massive Schleusenhäuser, zwei Schleusentore nebst Ersatztor, eine Drehbrücke,
Eisenbahn- und Straßenanlagen sowie im Hochbau drei Maschinenhäuser, die heute unter
Denkmalschutz stehen. Bereits in der Vorbereitungsphase wurden 400 Bohrungen mit einer Tiefe
bis zu 50 Metern durchgeführt, um wichtige Erkenntnisse über den Baugrund zu erlangen. Verbaut
wurden letztlich 26.000 Pfähle, 74.000 Tonnen Zement, 34.000 Tonnen Eisen, zumeist in Form von
Spundbohlen in verschiedenen Varianten, 300.000 Kubikmeter Kies und Sand sowie 245.000
Kubikmeter Beton. Zudem waren Bodenbewegungen von über drei Millionen Kubikmetern
notwendig.
Zahlen, die auch den Präsidenten der Bundesingenieurkammer, den Beratenden Ingenieur Dr.
Heinrich Bökamp, beeindrucken. Zugleich möchte er die Auszeichnung auch mit einem Blick in die
Zukunft verknüpfen. „Es freut mich, dass wir mit der Nordschleuse in Bremerhaven zum
26. Mal ein ‚Historisches Wahrzeichen der Ingenieurbaukunst in Deutschland‘ auszeichnen.
Damit schauen wir zum einen zurück, auf die beeindruckenden Ingenieurleistungen von vor über 90
Jahren. Gleichzeitig blicken wir aber auch nach vorn. Denn mit dieser Auszeichnung möchten wir für
unseren großartigen Beruf werben und junge Menschen dafür begeistern.“, erläutert Bökamp. Dass
auch gute Planung und Durchführung keine Garantie für die ewige Haltbarkeit von Bauwerken
ergeben, stellte sich gerade erst am Beispiel der zum Nordschleusen-Ensembles gehörenden
Steubenbrücke heraus, die als größte Eisenbahndrehbrücke Deutschlands bis zuletzt mit 1.000
Öffnungen pro Jahr zuverlässig ihren Dienst getan hat. Am 1. April 2021 riss ein Obergurt und
verursachte einen Totalschaden. Ihre Demontage und der Abtransport sind bereits erfolgt.
Zuständig für den Abbau sowie für den Betrieb der Nordschleuse sind die Experten von
bremenports. Deren Geschäftsführer Robert Howe ist sich sicher, dass die Tage des heute
ausgezeichneten Bauwerks noch längst nicht gezählt sind.
„Die Nordschleuse hat über die vielen Jahrzehnte ihre beeindruckende Zuverlässigkeit immer wieder
unter Beweis gestellt. Ihre historische Baukunst zeigt sich gerade in der nimmermüden
Funktionalität, die einen wesentlichen und unverzichtbaren Beitrag zu der erfolgreichen
Hafenentwicklung leistet.“
Dass die Schleuse auch heute nach 90 Dienstjahren noch voll funktionstüchtig ist, wird den Gästen
der Auszeichnung um 11 Uhr durch die Einfahrt des in Bremerhaven stationierten Seenotrettungs-
kreuzers „Hermann Rudolf Meyer“ demonstriert. Dass ausgerechnet ein Boot der Deutschen
Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger zum Festakt einläuft, darf als durchaus passend zum
Anlass gesehen werden, sind die Seenotretter doch bereits seit 1867 in Bremerhaven beheimatet.
Ansprechpartner für die Medien:
Dipl.-Volksw. Tim Beerens
Ingenieurkammer der Freien Hansestadt Bremen
Tel.: +49 (0)421 16 26 890
tb@ikhb.de
Holger Bruns
bremenports GmbH & Co. KG
Tel.: 0471 309 01-103
E-Mail: Holger.Bruns@bremenports.de
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Pressemitteilung vom 19. April 2021
Auszeichnung der Nordschleuse Bremerhaven als
Historisches Wahrzeichen der Ingenieurbaukunst
Ingenieurkammer Bremen organisiert Festakt für
geladene Gäste
Wenn die Senatorin für Wissenschaft und Häfen Dr.
Claudia Schilling am 26. April um 11 Uhr zur Tat schreitet
und die offizielle Auszeichnungstafel an der Nordschleuse
in Bremerhaven enthüllt, wird sie keine silberne
Maurerkelle zur Hand haben. Anders war es vor rund 90
Jahren. Damals griff der amtierende Bürgermeister
Martin Donandt zur geschichtsträchtigen Kelle, die bereits
100 Jahre zuvor bei der Grundsteinlegung der Schleuse
zum alten Hafen benutzt wurde.
Heute wird sie im Bremer Focke-Museum sicher
aufbewahrt – allerdings weiß auch die Senatorin um die
große Bedeutung der Anlage für die Häfen der Seestadt:
„Es geht darum, die innovative und nachhaltige
Ingenieurleistung hinter dem Bauwerk zu würdigen.
Historisch betrachtet steht der Schleusenbau in einer
langen Tradition wegweisender Entscheidungen, mit
denen bis heute die Wettbewerbs-fähigkeit des
Hafenstandorts Bremerhaven stetig verbessert wurden“,
erläutert Schilling. Eingeladen zum Festakt hat die
Ingenieurkammer Bremen, deren Bundesverband die
Auszeichnung seit 2007 vergibt.
„Wir sind sehr stolz darauf, dass das Land Bremen ab
heute kein weißer Fleck mehr auf der Karte der
Historischen Bauwerke der Ingenieurbaukunst ist. Mit der
Nordschleuse und dem zugehörigen Ensemble haben die
verantwortlichen Ingenieure sowohl ein Stück Zukunft
gestaltet als auch ein Paradebeispiel für die Genialität
vergangener Ingenieur-Generationen abgeliefert.
Hinsichtlich Funktion und Zuverlässigkeit sowie der
Einhaltung von Kosten und Terminen war es ein
mustergültiges Vorhaben“, sagt der Präsident der
Ingenieurkammer Bremen, der Beratende Ingenieur
Torsten Sasse. Was Sasse meint, wird deutlich, wenn der
Blick auf die baulichen, logistischen und technischen
Herausforderungen des Großprojekts fällt.
Die Nordschleuse entstand von 1927 bis 1931 unter der
Leitung des Bremer Wasserbaubeamten Arnold Agatz
(1891–1980). Damals wurde sie für die großen
Schnelldampfer konzipiert. Zur Zeit des Baues galt sie als
eine der größten Schleusenanlagen der Welt. Schon die
veranschlagten Baukosten von 30 Millionen Reichsmark
beeindrucken – heute müssten sie mit dem Faktor 3,6
multipliziert werden. Das Projekt umfasst 2,3 Kilometer
Kajenmauern mit einer Höhe von 15 bis 19,5 Metern,
massive Schleusenhäuser, zwei Schleusentore nebst
Ersatztor, eine Drehbrücke, Eisenbahn- und
Straßenanlagen sowie im Hochbau drei Maschinenhäuser,
die heute unter Denkmalschutz stehen. Bereits in der
Vorbereitungsphase wurden 400 Bohrungen mit einer
Tiefe bis zu 50 Metern durchgeführt, um wichtige
Erkenntnisse über den Baugrund zu erlangen. Verbaut
wurden letztlich 26.000 Pfähle, 74.000 Tonnen Zement,
34.000 Tonnen Eisen, zumeist in Form von Spundbohlen
in verschiedenen Varianten, 300.000 Kubikmeter Kies
und Sand sowie 245.000 Kubikmeter Beton. Zudem
waren Bodenbeweg-ungen von über drei Millionen
Kubikmetern notwendig.
Zahlen, die auch den Präsidenten der Bundesingenieur-
kammer, den Beratenden Ingenieur Dr. Heinrich Bökamp,
beeindrucken. Zugleich möchte er die Auszeichnung auch
mit einem Blick in die Zukunft verknüpfen. „Es freut
mich, dass wir mit der Nordschleuse in Bremerhaven zum
26. Mal ein ‚Historisches Wahrzeichen der Ingenieurbau-
kunst in Deutschland‘ auszeichnen.
Damit schauen wir zum einen zurück, auf die beeindruc-
kenden Ingenieurleistungen von vor über 90 Jahren.
Gleichzeitig blicken wir aber auch nach vorn. Denn mit
dieser Auszeichnung möchten wir für unseren großartigen
Beruf werben und junge Menschen dafür begeistern.“,
erläutert Bökamp. Dass auch gute Planung und
Durchführung keine Garantie für die ewige Haltbarkeit
von Bauwerken ergeben, stellte sich gerade erst am
Beispiel der zum Nordschleusen-Ensembles gehörenden
Steubenbrücke heraus, die als größte Eisenbahndreh-
brücke Deutschlands bis zuletzt mit 1.000 Öffnungen pro
Jahr zuverlässig ihren Dienst getan hat. Am 1. April 2021
riss ein Obergurt und verursachte einen Totalschaden.
Ihre Demontage und der Abtransport sind bereits erfolgt.
Zuständig für den Abbau sowie für den Betrieb der
Nordschleuse sind die Experten von bremenports. Deren
Geschäftsführer Robert Howe ist sich sicher, dass die
Tage des heute ausgezeichneten Bauwerks noch längst
nicht gezählt sind.
„Die Nordschleuse hat über die vielen Jahrzehnte ihre
beeindruckende Zuverlässigkeit immer wieder unter
Beweis gestellt. Ihre historische Baukunst zeigt sich
gerade in der nimmermüden Funktionalität, die einen
wesentlichen und unverzichtbaren Beitrag zu der
erfolgreichen Hafenentwicklung leistet.“
Dass die Schleuse auch heute nach 90 Dienstjahren noch
voll funktionstüchtig ist, wird den Gästen der
Auszeichnung um 11 Uhr durch die Einfahrt des in
Bremerhaven stationierten Seenotrettungskreuzers
„Hermann Rudolf Meyer“ demonstriert. Dass ausgerech-
net ein Boot der Deutschen Gesellschaft zur Rettung
Schiffbrüchiger zum Festakt einläuft, darf als durchaus
passend zum Anlass gesehen werden, sind die
Seenotretter doch bereits seit 1867 in Bremerhaven
beheimatet.
Ansprechpartner für die Medien:
Dipl.-Volksw. Tim Beerens
Ingenieurkammer der Freien Hansestadt Bremen
Tel.: +49 (0)421 16 26 890
tb@ikhb.de
Holger Bruns
bremenports GmbH & Co. KG
Tel.: 0471 309 01-103
E-Mail: Holger.Bruns@bremenports.de
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