Pressemitteilung vom 15. März 2021
Seabin sammelt Plastik aus dem Kaiserhafen
„Kleinvieh macht auch Mist!“ In diesem besonderen Fall ist der
Mist aus Müll und Plastik. Und der Eimer, der den Müll aus dem
Hafengewässer fischen soll, heißt Seabin. Befestigt an an einem
Ponton schwimmt der kleine Meeresmülleimer auf der
Wasseroberfläche und saugt kontinuierlich Wasser durch ein
Filtersystem, um so das Gewässer zu reinigen und die Umwelt zu
schützen. 20 Liter fasst der wasserdurchlässige Beutel, in dem
der Müll gesammelt wird. Die Seabin soll bis zu vier Kilogramm
Plastik pro Tag aus dem Wasser entfernen können. Dabei werden
Partikel ab einer Größe von 2mm aus dem Wasser gefiltert.
Dieser Abfall kann gesammelt und getrennt entsorgt oder
recycelt werden.
Entwickelt wurde die Seabin von einem australischen
Unternehmen, das seit 2018 die Meeresmülleimer kommerziell
vertreibt. Bis zum heutigen Tag werden weltweit bereits rund 860
Seabins in Häfen, Marinas und Flüssen eingesetzt. Die Australier
wenden sich dabei an Unternehmen, Regierungen,
gemeinnützige Organisationen und NGO's. In Deutschland gibt es
neben der Anlage in Bremerhaven zwei weitere in Emden und
Wilhelmshaven.
Der Meeresmülleimer ist eine neue, vergleichsweise günstige und
kontinuierliche Möglichkeit, um in kleinem Maßstab Müll,
insbesondere Plastik, das an der Wasseroberfläche schwimmt,
aus den Gewässern zu entfernen. Neben diesem ganz
praktischen Nutzen wird mit einer Seabin auf die Verschmutzung
unserer Gewässer durch Plastik aufmerksam gemacht und das
Bewusstsein für eine saubere Umwelt gestärkt.
Die Seabin im Überseehafen ist an einem Ponton montiert,
sodass sie nach einer Testphase auch an einem anderen Ort im
Hafen eingesetzt werden kann. Die externe Stromversorgung
kann durch eine Solar-Anlage ersetzt werden, sodass die Seabin
autark mit einer regenerativen Energieversorgung betrieben
werden kann.
Der Meeresmülleimer besitzt ein ungiftiges und hochbeständiges
Anti-Fouling-System, das einen Aufwuchs von Biofilm verhindern
und somit eine Reinigung erleichtern soll.
Wenn Seabin in der Testphase die Erwartungen erfüllt, kann
dann künftig auch untersucht werden, ob mögliche Quellen des
Abfalls identifiziert werden können, um so möglicherweise den
Eintrag des Mülls zu reduzieren.
Ansprechpartner für die Medien:
Holger Bruns, bremenports GmbH & Co. KG, Tel.: 0471 309 01-
103, E-Mail: Holger.Bruns@bremenports.de
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